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Interview with Stagepool

Information

 

Jahr / Year: 2017

Ort / Place: Berlin/Germany

Schnitt/Cut: Filmschere, Düsseldorf

Interview: Stagepool Deutschland

 

Mein Buch, Meine Jobs, Meine Castingtipps

My Book, My Jobs, My Casting Advice

Künstlerin Lili Koehler: Ihr erstes Buch, die Arbeit als Handmodel und Casting-Tipps

Lili ist Schauspielerin, Moderatorin, Autorin, Model und StagePool Mitglied. Mit uns spricht sie über die Veröffentlichung ihres ersten Buches, ihre Arbeit als Handmodel und gibt Geheimtipps für ein gelungenes Casting.

 

 

Stellst du dich uns vor? Wer bist du, was ist deine Arbeit?

Ich bin Lili Koehler, ich bin ausgebildete Schauspielerin, wollte das auch immer werden, model aber auch nebenbei, mache auch viele Moderationen und habe vor 2 ein halb Monaten mein erstes Buch herausgebracht.

Herzlichen Glückwunsch! Was erwartet mich im Buch? 

Es ist Lyrik, ein Lyrikband. Ich habe immer schon Gedichte geschrieben, aber nicht gedacht, dass daraus jemals etwas entstehen könnte und letztes Jahr hatte ich ein paar davon meinem Papa geschenkt, zum 60.Geburtstag, und viele Leute haben das dann gelesen und gesagt, reich das doch mal ein, guck doch mal, und dann hatte ich im Sommer schon einen Buchvertrag.

Es heißt: "Mein zartgrünes Leben". Und jetzt komme ich auch gerade von einer Lesung im Ruhrgebiet. Es war schon meine siebte Lesung, es kommt echt gut an.

Wo kann man das Buch finden? 

Bei Amazon oder über den Dittrich Verlag bestellen. Wenn man es signiert haben möchte über www.lilikoehler.com.

 

 

 

Du hast regelmäßig als Handmodel gearbeitet. Ungewöhnlich! Wie kamst du auf diesen speziellen Bereich?

Das hat wirklich ganz früh angefangen, da habe ich noch Ballett getanzt, so mit 14,15,16 Jahren und auf der Bühne hatten wir einmal ein Stück, da hatten wir Ganzkörperanzüge an mit Masken und allem, und nur die Hände waren zu sehen und die Leute haben wirklich gesagt, sie wussten die ganze Zeit wer ich bin wegen meiner Hände, also dass ihnen meine Hände so aufgefallen wären. Und dann habe ich das aber auch wieder vergessen.

Dann, in London war das, war ich ganz viel Haarmodel und mein Friseur hat gesagt: "Du hast so schöne Hände du solltest Hand-Modeln." Und ich wusste auch nicht was das ist und musste das erstmal herausfinden. Und dann fällt dir auf einmal auf, wie viel Werbung nur Handmodels sind. Handtasche, Schmuck, Cremes,...also überall sind Hände. Auch Apple! Jedes Telefon ist nur eine Hand die das hält und oft ist auch bei Kuchenwerbungen oder so, du hast den Star und die Hand kommt dann so in das Bild rein. Das sind meistens nicht deren Hände. Ich habe von ganz vielen Stars die Hände ersetzt. Oder ich habe Telefone oder Schmuck oder Handtaschen, da hatte ich "Burberry" und die Beautyline von "Marc Jacobs" und alles mögliche!

Krass! Das ist ja lustig!

Auch hier hatte ich im Herbst wieder einen Auftrag für "Miu Miu", die Pariser Produktion kam hier her und hat meine Hände gefilmt für Schuhe oder unterschiedliche Sachen. Bei "Berliner Weisse", ich glaube die Werbung kennt auch jeder in Berlin, wo die Hand das Bier hält und das Gesicht aus den Blüten rauskommt - ich bin die Hand!

Cool!

Es ist echt ein ganz cooler Nebenjob! Du kannst im Prinzip die Nacht vorher feiern, und kannst trotzdem zur Arbeit gehen!

 

Wie kamst du auf StagePool?

Ich habe vorhin noch überlegt, wo habe ich das erste Mal StagePool gesehen, ich glaube es war bei Facebook. Das irgendeine Anzeige war, eine Darstellerin gesucht, die genau nach mir klang, dann hatte ich das erst mal angeglickt und mal die Basis-Daten ausgefüllt und noch nichts abgeschlossen. Und dann kam eben echt der Anruf, hey, du, das können wir dir bieten, willst du nicht mitmachen? Ich habe echt gedacht "Leute, das war genau der richtige Arschtritt für heute!" Genau den habe ich gebraucht. Und dann habe ich ziemlich schnell auch Jobs bekommen. Das war echt cool.

Mein größter bisher, war für "Hornbach" da haben wir 2 Wochen gedreht. Das war auch der anstrengendste Dreh, den ich bisher hatte. Also das war wirklich von Teppich rausreißen und Wand abschmirgeln alles selbst machen. Aber ich fands halt so unglaublich lustig, weil wir hatten auch so Einschätzungen bei der Schauspielschule gemacht, welcher Typ sind wir, und es war halt immer eher so, ja, Ballerina, eleganter Typ und so.  Und da hab ich dann auch gesagt: "Jungs, wie seid ihr denn darauf gekommen mich für "Hornbach" zu casten?", nur so übers Internet. Da meinten die, "Du wir haben einfach gesehen, du bist einen Marathon gelaufen, du hast eine bessere Zeit als wir, also muss an dir ja irgendwas dran sein, dass du so einen Dreh durchhältst. Fand ich eine total coole Antwort, und war halt auch ein cooles Erlebnis für mich, einmal mehr so Bauarbeiter Typ zu sein. Und einmal aus meiner Rolle rauszuschlüpfen, für die ich normalerweise so gecastet werde. Aber mittlerweile habe ich da echt von Mitte 30-jähriger Mutter über eben Bauarbeiterin über allesmögliche dabei gehabt. Das ist echt cool!

 

 

Was war das seltsamste, was du je bei einem Casting machen solltest?

Es gibt immer wieder, seltsame Castings, oft ist halt allein die Props, die sie dir geben...seltsam. Also dein Telefon ist ein Apfel, die leere Schale ist ein Kuchen, und du musst dir jetzt vorstellen, dass du gegen die Wand gelehnt schläfst, weil wir drehen gerade eine Bett Szene, aber irgendwie Upside-Down. Also manchmal ist das wirklich...du brauchst halt diese Vorstellung...Weißt du noch früher, diese Tests in der Schule, und man musste so testen, ob man räumlich denken kann oder mehr so zeichnen kann? Ich habe immer das Gefühl, diesen Räumlichkeitstest, den sollte man als Schauspieler für Castings bestehen können. Also das ist halt oft, schon irgendwie komisch, wo du zum Teil halt reinkommst, vier Fremde um dich herum hast, dann sagt dir irgendwer, das ist deine Oma, das sind deine Kinder, ihr backt einen Kuchen, hier ist eine leere Schüssel, jetzt habt mal Spaß beim Weihnachtskuchen backen. Du schwitzt, weil es ist Hochsommer und denkst so "Okay Kinder, hier Jingle Bells" oder machst irgendwas, also das ist schon seltsam…oder auch mal für "Poco" ein Casting, wo wir alle, zu "Theo, schmier mir ein Bananenbrot" durch die Gegend hüpfen mussten. Aber meistens nehme ich es halt echt mit Humor, weil ich mir halt einfach denke, die wollen natürlich ein bisschen testen, bist du jetzt halt derjenige der grundsätzlich so "Ach nee, ich weiß nicht ob ich das jetzt mag." Und ob du jetzt halt einfach in so ein Casting reinkommen kannst und sagen kannst, hey, ne halbe Stunde, ist wie so eine Improvisations-Klasse oder so, wir machen hier jetzt mal was, probieren mal was aus!

 

Was würdest du anderen Künstlern als Rat für ihre Castings geben?

Also a) geht da bloß fröhlich und gut gelaunt hin. Ich kenn ganz viele Leute, die schon so schnell immer den Kaffee aufhaben, von, was sie da eintragen mussten, über was sie dann da machen mussten. Geh gut gelaunt erstmal und offen an die Sache. Fühl dich möglichst frisch. Ich sag mal so: Pfleg dich vorher. Wasch dir die Haare und zieh frische Klamotten an. Damit a) du dich gut fühlst, weil nervös bist du sowieso immer, aber dass du auch frisch wirkst. Ich meine, keine Werbung der Welt wurde je gemacht dafür, dass man nicht frisch ist. Stells dir so gut wie möglich vor, versuche spontan darauf einzugehen aber nimm dir dann vielleicht auch die Sekunden und sag "Moment, das muss ich mir kurz vorstellen. Erklär nochmal, wo muss ich hingucken" oder so... Ich meine das sind ja auch nur Menschen, die wollen, dass du so gut wie möglich rüberkommst, damit die hinterher die Castingagentur sind, die es geschafft haben den richtigen zu finden.

Ich versuche halt wirklich immer so zu denken, welches Problem versuchen die gerade zu lösen, wie kann ich deren Problem lösen, so dass die mich in ihr Team reinnehmen.

 

Würdest du StagePool empfehlen?

Ich finds super! Ich würde es jederzeit wieder anfangen.

Was würde ich denn raten...ich würde raten täglich mal vorbeizuschauen. Also ich schaffs auch nicht absolut jeden Tag, aber ich versuchs halt schon, es dauert wirklich nicht lange. Du hast ja die Kategorie "Passende Jobs". Du kannst anklicken ob du nur bezahlte sehen willst oder ob du auch offen für andere bist.

Einfach einmal kurz drübergucken. Du siehst ja direkt jetzt zum Beispiel Haarmodel-Jobs kommt nicht in Frage oder Scripted Reality, nee, mag ich auch nicht, weiter...Dann kannst du ja schnell aussortieren, drüberfliegen und dann einfach wirklich: Lies es dir komplett durch! Ich glaube die meisten Leute, lesen Emails nicht komplett und irgendeine Information fehlt vonwegen nur lange blonde Haare oder sowas, finden die auf der Gegenseite natürlich auch doof, wenn die 150 Bewerbungen von Braunhaarigen bekommen. Also, lies es dir durch. Passt du? Wenn du passt, mach es so deutlich wie möglich und so kurz wie möglich, weil kein Mensch der Welt mag lange Emails. Das wäre jetzt so mein Tipp.

 

Vielen Dank, liebe Lili, für deine Zeit und weiterhin ganz viel Erfolg!

 

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